Musikerhände sind etwas ganz Besonderes. Sie gestalten Musik. Gleichzeitig zeichnen sowohl ihre Musik als auch ihre Instrumente die Hände.
Eng sind oft die Garderoben, in denen mir die Künstler nach ihrem Konzert die Chance geben, ihre Hände als Skulptur festzuhalten. Dunkel zuweilen auch. Und auch diese Momente halte ich im Foto fest, so sieht es zum Zeitpunkt des Abformens aus.
Mein Projekt im WDR
Westart, 26. August 2023 um 18:15 Uhr
Als Kulturkompass dient dem WDR seine Sendereihe Westart, von der einmal pro Woche eine Folge ausgestrahlt wird. Vor Kurzem hat das Westart-Team mich bei der Arbeit mit »Gentleman« begleitet, dessen Hände ich für mein Projekt »Von Händen und Musik« abformte.
Die Idee zum Beitrag hatte Autor Marc Mühlenbrock. Ihm gilt mein besonder Dank dafür!
Nachdem das 4-minütige Ergebnis am 26. August 2023 im WDR-Fernsehen ausgestrahlt wurde, ist es bis zum 26. August 2025 in der ARD-Mediathek abrufbar
Antiheld Disturbia Tour
Der therapeutische Nutzen meines Projektes
Im März 2023 durfte ich die Hände von Luca Opifanti und Matze Brendle abformen – der eine Sänger und Gitarrist, der andere Bassist der aus Stuttgart stammenden Band Antiheld, die zur Zeit auf Frühjahrstournee sind.
Für die beiden Musiker war es eine besondere Herausforderung. Für mich die neue Erfahrung, dass mein Projekt auch therapeutisch wirken kann 🙂
Warum? Das Video zeigt es.
Und die fertige Handskulptur? Super geworden.
Sven Väth – Keep in Touch
Ein Auftrag von Ata Macias (Club Robert Johnson)
Aus meinem Projekt Von Händen und Musik ergab sich ein ganz besonderer Auftrag:
Ata Macias, Betreiber des Clubs Robert Johnson in Offenbach kam im Frühjahr auf mich zu. Seine Idee: von der Hand Sven Väths eine Bronzeskulptur in limitierter Auflage herstellen zu lassen. Unter dem Motto Keep in Touch – 40 Years Of DJ Magic.
Es war mir eine Ehre. Ende April formte ich die rechte Hand Sven Väths ab und erstellte eine Gipsskulptur, ein Negativ davon, daraus das Positiv aus Wachs und schließlich die Sandform.
Der Bronzegießer konnte seine Arbeit beginnen. Am Ende entstand eine wunderschöne Bronzefigur. Bestaunen und erwerben kann man sie über die Website Keep in Touch von Ata Macias.
Die Fotos der Slideshow zeigen ein paar schöne Schnappschüsse vom Prozess der Verarbeitung: vom Gips bis zur Bronze. Das Zeitraffer-Video entstand währen der Hansabformung in Frankfurt.
Hier zwei Videos – weitere finden Sie auf meinem YouTube-Kanal.
Pollyester (Polina Lapkovskaja)
Polina Lapkovskaja ist das, was man auf jeden Fall ein Multi-Talent nennen kann.
1982 in Minsk, Belarus (Мінск, Беларусь) geboren, kam sie 1993 mit ihrer Mutter nach München. Das Studium des Jazz-Kontrabass gab sie bald wieder auf. Stattdessen arbeitete sie als Performance-Künstlerin, Sängerin, Musikerin und Komponistin. Von den vielen Bands, mit denen sie arbeitet, ist wahrscheinlich Pollyester die bekannteste. Viele setzen den Namen der Band mit dem ihren gleich.
Ende Juli durfte ich ihre Hände abformen – während ihrer Mittagspause – in der Berliner Dorotheenstraße, um die Ecke vom Maxim Gorki Theater in Berlin, wo sie gerade ein Stück inszenierte.
Element of Crime
Die 1985 in Berlin gegründete Band überzeugt nicht nur musikalisch, sondern vor allem mit ihren wunderschön poetischen Versen, anfangs auf englisch, seit über 30 Jahren auf deutsch.
Nur wenige deutsche Songschreiber können so sensibel und oft überraschend mit der deutschen Sprache spielen wie Gründer und Sänger der Band Sven Regener. Auf den Konzerten kann man erleben, dass dies junge Menschen genauso begeistert wie ältere, die der Band seit ihren Anfängen treu sind.
Umso schöner, dass es endlich wieder Live-Auftritte gibt. Und dass ich vor dem Open-Air-Konzert im Bonner Kunst!Rasen die Hände der Musiker abformen durfte.
Danke an alle, die das ermöglicht haben!
Fabian Mohn (Neufundland)
Stefanie Schrank
Auf so vielseitige Art vermag die in Köln lebende Künstlerin ihr Talent zu zeigen, dass es den Rahmen dieser Seite sprengen könnte, würde ich mich allen Aspekten ausführlich widmen.
Den meisten ist sie sicher bekannt als Sängerin, Bassistin und Keyborderin der Band Locas In Love, die sie 2001 zusammen mit ihrem Partner Björn Sonnenberg gründete. Aber auch mit anderen Bands hat sie Alben veröffentlicht: Karpatenhund und Gorilla Club sind zu nennen.
Und: 2019 erschien ihr erstes Solo-Album Unter der Haut eine überhitzte Fabrik.
Ihr sonstiges Schaffen will ich zumindest erwähnen: Stefanie Schrank fertigt Illustrationen, Comics, Malerei, Zeichnungen und Objektkunst, wer einen Eindruck bekommen möchte, besuche ihre eigene Website.
Auch ihr danke ich für die Geduld beim Handabformen!
Tom Ashforth
Im Nordosten Englands geboren, zog es ihn mit 23 Jahren nach Köln. Viele Namen und Figuren beschreiben seinen musikalischen Weg: Er trat als Straßenmusiker auf oder als Frontman der Band »Antenna«. Mit Ex-Chumbawumba-Mitglied Paul Greco spielte er Beat-Punk, für Mark Robinson (Gründer des US Indie-Labels Teen-Beat) die Gitarre. Als Lo-Fi-One-Man-Band »Tarzan Stripes« tourte er durch Europa.
Tom Ashforth komponiert Filmmusik, Neue Musik und Tanzmusik.
Die Konstante bei allen Projekten heißt Paul Beraham. Er hat die Texte für viele Songs geschrieben und so wesentlich beigetragen zu Ashworths eigenem Sound: Gritty, lyrischer Realismus, trifft auf psychedelischen Folk/Glam-Pop.
The Regrettes
Die Idee zu meinem Projekt »Von Händen und Menschen« reifte schon, allein der Titel stand noch nicht fest, als ich mich 2019 unter recht junges Publikum in den Kölner Club Luxor mischte.
Es lohnte sich: The Regrettes aus Los Angeles begeisterten mit sanften Garagensound-Klängen oder energiegeladenem Punk – geradlinig und ehrlich.
Nach dem Konzert fragte ich ihren Manager Dan, ob ich ihre Hände abformen dürfe. Zu meiner großen Freude waren sie sofort einverstanden. So wie sie auf dem Foto strahlen, erinnere ich sie: wunderbar freundlich und voll positiver Energie. Von links nach rechts: Genessa Gariano (lead guitar), Drew Thomsen (drums), Lydia Night (vocals), und Brooke Dickson (bass).
Der schöne Abend war ein erster Schritt zu meinem neuen Projekt »Von Händen und Musikern«. Ein großes Dankeschön nach L.A.!
Ted Milton
Ob als Dichter, Saxophonist oder Puppenspieler – der legendäre Ted Milton kann mit seinen Händen viel bewegen. Die meisten kennen den 1943 Geborenen als den Mann der Gruppe Blurt, die er 1979 gründete – zusammen mit seinem Bruder Jake und Peter Greese.
Blurt gilt als experimentelle Band, schwer einzuordnen in gängige Klischees. Und Ted Milton wird nicht müde:
Anfang Juni 2021 – nach ersten vorsichtigen Lockerungen der Corona-Regeln in Groß-Britannien – standen Blurt erneut auf der Bühne im 100 Club in London. Ted Milton mit Saxophon und Stimme, Steve Eagles an der Gitarre und Dave Aylward am Schlagzeug. Aufregend wie immer.
Kilian Teichgräber-Mittwoch
Seit 2013 bedient Kilian Tasten und Synthesizer der Berliner Band Egotronic. Außerdem komponiert und spielt er seine eigene vorwiegend elektronische Musik.
Kilians Hände formte ich an einem Donnerstag im vergangenen Oktober ab, kurz vor dem November-Lockdown in seinem Berliner Studio.
Ata Macias
Am selben Tag, an dem ich Shantels Hände abformte, durfte ich auch die von Ata Macias zur Skulptur machen. Schließlich dienten die Räume über der von ihm geführten Bar Plank im Bahnhofsviertel statt 🙂
Ata hat sich weit über Frankfurt hinaus einen Namen gemacht: als DJ, Musiker, Restaurant- und Clubbetreiber. Der von ihm 1999 eröffnete Club Robert Johnson in Offenbach gilt international als einer der besten. Das Portrait fotografierte Armin Briatta.
Auch Ata Macias gilt mein herzlicher Dank. War er es doch, der die Handabformungen in Frankfurt organisierte und uns seine Räume zur Verfügung stellte! Auch von ihm gibt es wieder ein Zeitraffervideo.
Shantel
Ende April 2021 durfte ich in Frankfurt die Hände Stefan Hantels (Shantel) abformen, international bekannt als DJ, Produzent, Komponist und Musiker.
Reisen durch Osteuropa ließen seine Liebe für ost-und südosteuropäische Musik wachsen, die er wunderbar mit modernen Rhythmen verbindet, live gespielt zum Beispiel mit dem Bucovina Club Orkestar. Das Portrait fotografierte Armin Briatta.
Danke noch einmal an Stefan Hantel für seine Geduld! Dass es ihm offensichtlich Spaß machte, sieht man in diesem kleinen Zeitraffervideo der Aktion.
Briston Maroney
Briston Maroney ist ein junger amerikanischer Singer-Songwriter, aufgewachsen in Knoxville, Tennessee.
Mit seiner Band gab er im Brüsseler Kulturzentrum Botanique ein Konzert – und direkt nach dem energiegeladenen Auftritt durfte ich seine Hände und die seiner Bandmitglieder abformen.
Yves und Jonas
… sind zwei junge Nachwuchs-Musiker aus Köln – Singer-Songwriter. Jonas spielt dabei Schlagzeug, Yves Gitarre.
Die Hände habe ich während einer kurzen Spielpause abgeformt – vorm Notausgang eines Kaufhauses in der Breiten Straße, fotografiert hat Jasper Ritter.
Auch von Yves und Jonas gibt es ein kurzes Zeitraffer-Video der Abformung auf meinem YouTube-Kanal.
Isolation Berlin
2012 wurde die großartige Band in – wer hätte das gedacht? – Berlin gegründet. Kurz vor dem sogenannten »Lockdown light« durfte ich die Hände der vier Musiker in deren Studio abformen – der Bandname erscheint im Nachhinein wie die Prophezeiung für die augenblickliche Situation 😉
Die Musiker von links nach rechts: David Specht (Bass), Max Bauer (Gitarre, Orgel), Simeon Cöster (Schlagzeug) und Tobias Bamborschke (Gesang, Gitarre). Die Fotos hat Jasper Ritter gemacht.
Auf meinem YouTube-Kanal zeige ich ein kurzes Zeitraffervideo, das die Aktion wunderschön zeigt 😉
Jaz Coleman
Die Serie startete mit Jaz Coleman, dem Sänger und Keyborder der britischen Band Killing Joke. Jaz Coleman ist einer von vier Gründern der Band, die 1979 in Cheltenham (England) ihr erstes Konzert gab.
